Zu Weihnachten

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So kommst du in mein altgewordnes Leben,
Kommst wieder, Weihnacht, selig Kinderfest,
Willst mir den ersten Traum noch einmal geben,
Hältst lächelnd noch das Kind im Manne fest!

Wenn’s Frühling wird, halt ich mein Weib im Arm
Und fei’re Auferstehungsfest hinieden.
An ihrem jungen Herzen treu und warm
Hat mir der Herr ein Frühlingsfest beschieden.

Jetzt geht er um mit stiller Geistermacht,
Und horcht und klopft und lauscht nach seinen Lieben.
Er flüstert in der dunklen Winternacht:
Ihr alten Kinder, seid ihr wach geblieben?

Will sich der Lenz an meines Weibes Herzen
Dem alten Menschen fröhlich jung erneu´n:
Oh, lasst mich auch für herbe Winterschmerzen,
Lasst mich ein Kind mit meinen sein!