Ich klopfe an

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Ich klopfe an zum heiligen Advent
Und stehe vor der Tür.
O selig, wer des Hirten Stimme kennt
Und eilt und öffnet mir!
Ich werde Nachtmal mit ihm halten,
Ihm Gnade spenden, Licht entfalten.
(Der ganze Himmel wird ihm aufgetan,)
Ich klopfe an.

Ich klopfe an. Sähst du mir nur einmal
Ins treue Angesicht,
Den Dornenkranz, der Nägel blutig Mal,
O du verwürfst mich nicht!
Ich trug um dich so heiß Verlangen.
Ich bin so lang dich suchen gangen.
(Vom Kreuze her komm ich die blut'ge Bahn,)
Ich klopfe an.
 
 Ich klopfe an und bringe nichts als Heil
Und Segen für und für.
Zachäus Glück, Marias gutes Teil
Beschert ich gern auch dir;
Wie ich den Jüngern einst beschieden
In finstrer Nacht den süßen Frieden,
(So möcht ich dir mit holdem Gruße nah'n:)
Ich klopfe an.

Ich klopfe an. Klopft dir dein Herze mit
Bei meiner Stimme Ton?
Erschreckt dich denn der treusten Liebe Tritt
Wie ein fernen Donners Drohn?
O hör auf deines Herzens Pochen;
In deiner Brust hat Gott gesprochen:
(Wach auf, der Morgen graut, bald kräht der Hahn,)
Ich klopfe an.

Ich klopfe an. Jetzt bin ich noch dein Gast
Und steh vor deiner Tür;
Einst, Seele wenn du hier
Kein Haus mehr hast,
Dan klopfest du bei mir.
Wer hier getan nach meinem Worte,
Dem öffn' ich dort die Friedenspforte.
(Wer mich verstieß, dem wird nicht aufgetan,)
Ich klopfe an.